Fieber, Müdigkeit, Abgeschlagenheit – der Unternehmer Axel Kappenhagen vermutete zunächst eine Grippe. Doch das Fieber stieg über mehrere Tage immer höher. Der Notarzt vermutete zunächst eine Meningitis und verwies ihn an die Notaufnahme des Klinikums Dortmund. Hier wurde der Verdacht auf Sepsis gestellt; Gewissheit brachte eine Liquor-Punktion (Entnahme von Rückenmarkflüssigkeit). Sofort wurde er mit einem Breitband-Antibiotikum behandelt. Die Erreger hatten sich jedoch schon weit im Körper ausgebreitet: Das Bakterium Staphylococcus aureus siedelte sich im rechten Knie an, das auf Handballgröße anschwoll, überwand die Blut-Hirnschranke und erreichte sogar das Kleinhirn. Der 51-Jährige erlitt einen septischen Schock.
Über Tage war der Zustand des zweifachen Familienvaters äußerst kritisch. Er schwankte zwischen Leben und Tod, konnte seine Finger nicht mehr spüren. Nach zwei Wochen auf der Intensivstation besserte sich sein Zustand endlich. Auch das Taubheitsgefühl ging glücklicherweise zurück – bei vielen Patienten sind die Schäden im Gewebe so gravierend, dass Amputationen notwendig sind. Doch Axel Kappenhagen hatte großes Glück, dass schnell die richtigen Diagnosen gestellt wurden und die Behandlung gut anschlug: „Ich traf einfach zur richtigen Zeit auf die richtigen Ärzte“, stellt er fest. Massagen, orthopädische und osteopathische Behandlungen sorgten nach seiner Entlassung dafür, dass er sich wieder vollständig erholte und keine bleibenden Schäden davontrug. Doch für die Kosten musste er selbst aufkommen: „Die Krankenkassen sehen in der Sepsis keine Krankheit, bei der eine Reha notwendig wäre.“
Der Auslöser für die Blutvergiftung war bei ihm ein Haarfollikel am großen Zeh, der sich entzündet hatte. Darüber drangen die Bakterien in den Körper ein. „Ich trage bei der Arbeit oft Schuhe mit Stahlkappen. Die scheuern an den Zehen, aber wegen der kleinen Wunde habe ich mir keine Gedanken gemacht“, so der selbstständige Diplom-Ingenieur.
Seit seiner überstandenen Krankheit engagiert sich der Dortmunder bei der Deutschen Sepsis-Hilfe e.V. Gemeinsam mit Priv.-Doz. Dr. Bernhard Schaaf, Direktor der Klinik für Pneumologie, Infektiologie und internistische Intensivmedizin, organisiert er am 14. September ein Symposium. Zu Gunsten der Sepsis-Hilfe findet am 15. September außerdem ein Benefizgolfturnier statt.
Rückblickend betrachtet hat ihm die Sepsis sogar etwas gebracht: „Ich genieße das Leben jetzt mehr, arbeite nur noch zu 60% und verbringe mehr Zeit mit Freunden und Familie. Außerdem habe ich aufgehört zu rauchen. Vorher war ich Kettenraucher, doch im Klinikum habe ich den Entzug einfach ‚verschlafen‘.“
Symposium zum Welt-Sepsis-Tag: 7. Forum Infektiologie – Sepsis und andere Infektionskrankheiten
Freitag, 14. September 2018, 16 Uhr
Klinikum Dortmund Mitte, Magistrale, Raum 1
Beurhausstraße 40, 44137 Dortmund
Benefizturnier für die Deutsche Sepsis Hilfe e.V. (mit Golf-Schnupperkursen für Anfänger ohne Platzreife)
Samstag, 15. September 2018, 10 Uhr
GolfRange Dortmund
Rennweg 70, 44143 Dortmund
Klinikum Dortmund, Unternehmenskommunikation
Beurhausstraße 40
44137 Dortmund
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