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Erkrankungen der Aortenklappe

Die Aortenklappe befindet sich zwischen der linken Herzkammer und der Körperschlagader. In einem Querschnitt des Herzens zeigt sich deutlich die ventilähnliche Funktion dieser Herzklappe. Sie sorgt dafür, dass das Blut aus der Herzkammer gegen den köpereigenen Blutdruck ausgetrieben werden kann, durch den Klappenschluss jedoch nicht in diese zurück gelangt. Somit wird ein Vorwärtsfluss durch den Körper erreicht - eine wesentliche Voraussetzung für eine ausreichende Versorgung aller Organe mit Sauerstoff.
Diese Funktion macht die Aortenklappe zu einer der wichtigsten Herzklappen des Menschen. Daraus resultiert natürlich auch eine entsprechend große Auswirkung, wenn über einen längeren Zeitraum diese Funktion nicht gewährleistet ist.

Kommt es zu einer Verengung der Klappe, der sog. Aortenklappenstenose, so muss die linke Herzkammer das gesamte Blut durch eine kleinere Öffnung pressen. Dies führt zu einer dauerhaften Druckbelastung dieser Herzkammmer mit der Konsequenz, dass zunächst die Muskelmasse, also die Wanddicke zunimmt. Später ist die Herzkammer nicht mehr in der Lage, diese Mehrbelastung zu leisten. Es kommt zur Funktionseinschränkung, welche sich in einer zunehmenden Belastungsunfähigkeit und Brustschmerzen zeigt und dann in ihrer schwersten Form zur sog. Dekompensation führt.

Daraus resultiert nach längerer Zeit ein zunehmendes Risiko des sog. "plötzlichen Herztodes", welcher durch das Auftreten von Herzrhythmusstörungen in Form des Kammerflimmerns eintreten kann.

Mittel der Wahl zur Behandlung der Aortenklappenstenose ist die Operation zur Durchführung des Klappenersatzes.

Seit ca. 3 Jahren steht eine weitere Methode für den Ersatz der erkrankten Aortenklappe mit einer biologischen Prothese zur Verfügung. Es handelt sich um ein kathetergestütztes Verfahren, bei dem die Aortenklappe mittels eines Katheters über die Herzspitze oder die Leistenarterie eingebracht und befestigt wird. Dieses neue Verfahren wird kathetergestützter Aortenklappenersatz genannt und in unserem Herzzentrum seit Januar 2009 mit großem Erfolg angeboten.

In anderen Fällen entsteht eine Schlussunfähigkeit der Klappe, eine sog. Aortenklappeninsuffizienz. Diese geht häufig mit einer Erweiterung des gesamten Ursprungsteils der Köperschlagader, der "Aortenwurzel", einher. Die Folge ist eine anhaltende Volumenüberlastung der linken Herzkammer durch das bei jedem Herzschlag teilweise zurückströmende Blut. Dadurch entsteht eine zunehmende Aufweitung der Kammer. Auch hier wird die Funktion zunehmend eingeschränkt, so dass letztlich auch hier das Bild der Dekompensation entsteht.

Die Behandlung besteht hier in der Regel ebenfalls in einem Ersatz der erkrankten Klappe, häufig einhergehend mit einem sog. Wurzelersatz.

In beiden Fällen kann die Operation mit der Beschränkung auf einen verminderten Hautschnitt und eine nur teilweise Durchtrennung des Brustbeines einhergehen. Wir bieten Ihnen auch diese Methode in der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie an.

 

Aortenklappenersatz

Der Ersatz der Aortenklappe durch eine biologische oder mechanische Prothese ist das Mittel der Wahl bei höhergradigen Erkrankungen der Aortenklappe und gehört zu den Standardeingriffen in der Herzchirurgie. Das Risiko des Eingriffes ist in der Regel gering, kann aber unter bestimmten Umständen (schwere Verkalkung auch der Körperschlagader, schwere Vorschädigung des Herzens) ansteigen.

Bis vor wenigen Jahren war dafür die komplette Durchtrennung des Brustbeines in gesamter Länge unbedingt notwendig. Diese Art des Zuganges ist auch heute an vielen Zentren üblich. Alternativ dazu besteht die Möglichkeit, den Schnitt auf das obere Drittel des Brustbeines zu beschränken und dieses nur teilweise zu durchtrennen (typischerweise in L-Form, sog. L-Sternotomie, siehe Abbildung).

Unter bestimmten Umständen, insbesondere bei den schweren Formen einer Endokarditis und bei ausgeprägter Erweiterung oder Verkalkung des gesamten Anfangsteiles der Aorta, kann ein kompletter Ersatz dieses Teiles, ein sog. Wurzelersatz, notwendig werden.

Jede der benannten Formen des Klappenersatzes, auch mit nur teilweiser Durchtrennung des Brustbeines, bieten wir Ihnen an der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Klinikum Dortmund gGmbH in Dortmund an.

Ersatz der Aortenwurzel

Eingriffe an der sog. Aortenwurzel werden immer dann notwendig, wenn nicht nur die Aortenklappe oder der weiter entfernt davon befindliche Teil der Körperschlagader erkrankt sind, sondern das gesamte System aus Aortenklappe und Anfangsteil der Körperschlagader betroffen ist (Aortenwurzelaneurysma). Dies ist besonders häufig der Fall, wenn eine Aortenklappeninsuffizienz vorliegt und diese Folge einer Gewebeschwäche im Aortenwurzelbereich ist.

Die operativ-technischen Methoden reichen vom Ersatz der Aortenwurzel mittels vorgefertigter kombinierter Prothesen bis zu klappenerhaltenden rekonstruktiven Eingriffen (s. dort).

Der prothetische Ersatz gelingt entweder durch den Einsatz von künstlichen Materialien, welche aus einer mechanischen Herzklappe in Kombination mit einem angeschlossenen röhrenförmigen Stück einer Gefäßprothese bestehen (sog. mechanische Konduits) oder durch die Verwendung aufbereiteter biologischer Präparate, welche aus speziell gezüchtete Schweinen entnommen und dann am Menschen eingesetzt werden können. Eine weitere Möglichkeit ist die vorgefertigte Kombination aus einer biologischen Gefäßprothese aus dem Herztbeutelgewebe von Rindern mit einer biologischen Herzklappenprothese (sog. biologische Konduits). Alle diese Präparate sind nicht immunologisch wirksam, rufen also auch keine Abstoßungsrekationen hervor.

Für die Nachbehandlung und die Haltbarkeit der unterschiedlichen Prothesen gelten die gleichen Grundsätze wie beim isolierten Aortenklappenersatz (s. dort). Jede der benannten Formen des Eingriffes an der Aortenwurzel bieten wir Ihnen an der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Herzzentrum in Dortmund an.

Rekonstruktion der Aortenklappe

Die Rekonstruktion der Aortenklappe hat seit mehreren Jahren einen festen Platz unter den Möglichkeiten der Behandlung von Erkrankungen der Aortenklappe. Insbesondere bei Patienten mit einer Aortenklappeninsuffizienz sind Methoden der Rekonstruktion mit guten Ergebnissen verbunden.

Allen Techniken zur Rekonstruktion der Aortenklappe gemeinsam ist das Prinzip der Wiederherstellung einer korrekt funktionierenden Klappe unter Beibehaltung der drei sog. Klappentaschen. Dazu kann sowohl ein erweiterter Klappenring verkleinert und/oder Erweiterungen der Aortenwurzel durch vollständigen oder teilweisen prothetischen Ersatz der Wand korrigiert werden.

Die dazu notwedigen Techniken wurden vor allem durch Tyron David und Sir Magdi Yacoub entwickelt und beschrieben und letztlich auch nach Ihnen benannt. Inzwischen wurden zahlreiche Modifikationen in die klinische Praxis eingeführt. Letztlich blieben aber diese beiden Techniken die am häufigsten zur Rekonstruktion verwendeten.

Die mittel- und langfristigen Resultate zeigen je nach Ausgangssituation und Patientenauswahl akzeptable bis gute Ergebnisse. Insbesondere kommen diese Techniken bei jüngeren Patienten zur Anwendung, wenn ein Klappenersatz mit einer mechanischen Prothese aufgrund der notwendigen Herabsetzung der Blutgerinnungsfähigkeit nicht erwünscht ist (z.B. Frauen: Kinderwunsch; z.B. Männer: Handwerksberufe) und eine biologische Prothese aufgrund der kürzeren Haltbarkeit ebenfalls als weniger geeignet angesehen wird (s. unter Aortenklappe > Prothesenbeispiele).

Beide Techniken der Aortenklappenrekonstruktion werden an der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie am Herzzentrum in Dortmund ebenfalls durchgeführt.

Verengung der Aortenklappe

Die Verengung der Aortenklappe (Aortenklappenstenose) bei älteren und alten Patienten ist häuig eine Folge der sich mit zunehmendem Lebensalter abspielenden Prozesse der Gewebealterung.

Da die Lebenserwartung der Bevölkerung weiter steigt werden uns daher auch immer häufiger Patienten mit einer hochgradigen Einengung der Aortenklappe zur Operation vorgestellt. Insbesondere bei Patienten mit zahlreichen Risikofaktoren für eine "normale" Operation (mit Brustbeindurchtrennung, mit Herz- Lungen-Maschine) gibt es seit etwa drei Jahren die Möglichkeit, eine Klappenprothese mit einem speziellen Katheter zu plazieren.

Grundsätzlich stehen dafür zwei Wege zur Verfügung: Der Weg über die Herzspitze (sog. transapikaler Ersatz) oder der weg über eine in der Leistenbeuge gelegene Arterie (sog. transfemoraler Ersatz). Beiden Wegen gemeinsam ist das Einbringen der Klappenprothese an den Ort der verengten Klappe und das befestigen der Klappenprothese mittels eines von außen aufblasbaren Ballons.

Welche Methode letztlich zum Einsatz kommt, hängt ganz wesentliuch von den Untersuchungsergebnissen ab, die bei dem einzelnen Patienten erhoben werden. Die bisher vorliegenden Resultate zeigen je nach Ausgangssituation gute bis sehr gute Ergebnisse.

Ob sich diese Methode auch bei den jüngeren und weniger kranken Patienten durchsetzen wird, hängt ganz wesentlich von den in den nächsten Jahren zu erwartenden Langzeitergebnissen ab. Beide Techniken des kathtetergestützten Aortenklappenersatzes werden am Herzzentrum Dortmund seit Januar 2009 sehr erfolgreich angewendet.

Verhältnis Bioprothese - mechanische Prothese

Durch die zunehmend älteren Patienten und die Verbesserung der Prothesen selbst stieg in den letzten Jahren kontinuierlich die Anwendung biologischer Klappenprothesen.

Hospitalletalität

Der Ersatz der Aortenklappe gehört als isolierter Eingriff zun den Herzoperationen mit einem geringen Risiko. Wie in nahezu allen medizinischen Bereichen steigt mit zunehmendem Lebensalter das Risiko einer bedrohlichen Komplikation im Verlauf nach dem eigentlichen Eingriff. Hier spielen Lungenvorerkrankungen, Gefäßveränderungen, Nierenerkrankungen und Stoffwechselveränderungen wie z. B. Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) eine entscheidende Rolle.

Altersverteilung

Die Erkrankung der Aortenklappe ist vor allem auch im hüheren Lebensalter anzutreffen. Je nach Alter des Patienten resultiert für den Klappenersatz ein eher sehr geringes oder eben auch höheres Risiko.

Kathtetergestützte OP

Bei Patienten in höherem Lebensalter erweist sich der kathtetergestützte Aortenklappenersatz als ein erfolgversprechender und weniger riskanter Eingriff. Die Letalität lag bei unseren Patienten deutlich unter dem vom Risikoprofil zu erwartenden Wert.