Der Klumpfuß ist die zweithäufigste angeborene Fehlbildung bei Säuglingen. Bei Neugeborenen tritt er in 1 von 1000 Fällen auf. Jungen sind häufiger als Mädchen betroffen. Das Verhältnis von Jungen:Mädchen beträgt 2:1. In etwa 50 prozent der Fälle tritt der Klumpfuß doppelseitig auf.
Dies entspricht dem Therapiekonzept nach Ponseti, das Ignatios Ponseti in den 40er Jahren entwickelt hat und das sich weltweit durchgesetzt hat:
1.Klumpfüße beidseits 2. Redressierende Oberschenkelgips 3. Perkutane Achillessehnentenotomie
4. Gipsanlage im OP 5. Gipsanlage mit 70° Abduktion 6. Füße nach der Gipstherapie
der Füße
7. Alpha-flex-Schiene mit Schuhen 8. Schiene nach der Gipstherapie 9. Füße nach 3 Monaten Scbhienentherapie
Die ambulanten Verlaufskontrollen in der Kindersprechstunde sind im ersten Lebensjahr alle 3 Monate und ab dem 2. Lebensjahr nur noch jährlich.
In seltenen Fällen ist eine operative Behandlung des Klumpfußes erforderlich. Folgende Gründe kann es dafür geben:
Es erfolgt dann die peritalare Arthrolyse über den Cincinnati-Zugang. Dabei wird die Achillessehne verlängert, das obere und untere Sprunggelenk eröffnet und es erfolgt ein mediales Release mit Gelenkkapseleröffnungen und Verlängerung der Sehne des M. tibialis posterior.
Blick auf das obere und untere Sprunggelenk Sehne des M. tibialis posterior
Nach der Operation wird eine Oberschenkelredressionsgips für 6 Wochen angelegt. Nach der ambulanten Gipsabnahme wird noch für weitere 6 Monate eine Oberschenkelnachtlagerungsschiene getragen:
Nachtlagerungsschiene
Prä-OP: schwere Klumpfüße beidseitig Post-OP: Korrigierte Füße beidseitig