„Ich sehe dich immer beim Fußball. Du rennst sehr schnell“, sagte der kleine Mustafa zu BVB-Profi Karim Adeyemi auf der onkologischen Station der Kinderklinik. Teamkollege Salih Özcan mischt sich ein: „Gestern war der langsam, sonst ist der schneller.“ Der kleine Junge lächelte im Kreise der Profis, die am Montag (15.12.) die Dortmunder Kinderklinik besucht haben. Traditionell kommt die Mannschaft vor Weihnachten bei den jungen Patientinnen und Patienten vorbei – schon seit Ende der 90er Jahre. Und wie in jedem Jahr sorgten die Spieler für große Augen und strahlende Gesichter.
Die Freude und Aufregung auf den Fluren war spürbar, als Maximilian Beier, Julian Brandt und Alexander Meyer die Kinder in den Zimmern besuchten und mit ihnen auf dem Flur Sammelkarten anschauten.
Wiedersehen mit BVB-Kapitän
„Ich habe schon gehört, dass ein paar Kinder vor Freude nicht schlafen konnten“, sagte Emre Can und schmunzelte. Wie seine Teamkollegen schrieb der BVB-Kapitän fleißig Autogramme, verteilte Präsente und machte Fotos. Einige Wochen zuvor hatte Can bereits den an Leukämie erkrankten Mustafa besucht. Am Montag trafen sich die beiden noch einmal und machten Späße darüber, wer von beiden die größeren Muskeln habe.
„Das freut Mustafa extrem und unterstützt uns in dieser schwierigen Zeit“, sagte sein Vater Adem Sari. „Ein mutiger, starker Junge, der immer gut ist für einen Witz“, ergänzte Emre Can. „Ich wünsche Mustafa und allen anderen Kindern ganz, ganz viel Kraft und dass sie bald wieder gesund sind und nach Hause kommen. Hier ist das wahre Leben, hier sind die wahren Kämpfer.“
Stimmungs- und Kraft-Booster
Gerade auf der kinderonkologischen Station sind die Kinder über viele Wochen und Monate immer wieder zur Behandlung in der Kinderklinik. „Leider gibt es auch immer wieder Phasen, in denen es ihnen wirklich nicht gut geht“, sagt Prof. Dr. Dominik Schneider, Chefarzt der Kinderklinik. „Der Besuch der BVB-Profis ist ein Stimmungs- und Kraft-Booster, der den Kindern hilft, die nächsten Schritte zu gehen. Sie erzählen noch Tage und Wochen danach von dem Besuch.“
Und auch bei den BVB-Spielern hallt der Besuch nach. Dass es für die Profis nicht nur ein Pflichttermin, sondern eine Herzensangelegenheit ist, zeigte etwa ein Gespräch zwischen Torhüter Gregor Kobel und Julian Brandt mit Prof. Dr. Schneider. Beide Spieler erkundigten sich nach Kindern, die sie in den vergangenen Jahren in der Klinik besucht hatten und waren froh, als der Klinikdirektor ihnen gute Nachrichten zu Kindern übermitteln konnten, die zuvor schwer krank waren.
„Wird uns im Kopf bleiben“
„Ich hoffe, dass all die Kinder, die hier erkrankt sind, in den nächsten Tagen, Wochen, Monaten wieder gesund nach Hause gehen“, sagte BVB-Trainer Niko Kovač. „Letztendlich leben wir in unserer Fußballwelt, aber das hier ist die Realität.“ Man sehe, wie viel es den Kindern bedeutet, wenn der BVB vorbeikomme, sagte Kovač. „Das wird uns im Kopf bleiben.“






