Dr. Inci-Turan folgt auf Dr. Barbara Kipp, die die Frauenklinik übergangsweise geleitet hat und ihr auch künftig als Leitende Oberärztin erhalten bleibt. „Mit Dr. Inci-Turan gewinnen wir eine hochqualifizierte Ärztin mit internationalem Profil, die medizinische Exzellenz, operative Expertise und empathische Patientenversorgung gleichermaßen verkörpert“, sagt Prof. Dr. Dr. Stefan Haßfeld, Medizinischer Geschäftsführer des Klinikums Dortmund. „Wir danken Dr. Kipp für ihr Engagement und die Stabilität, die sie der Klinik in der Übergangszeit gegeben hat.“
Bereits im Studium zeigte sich Dr. Inci-Turans Interesse für die Frauenheilkunde, das sie in ihrer Promotion an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zum Thema Brustkrebs vertiefte. Weitere Stationen führten sie unter anderem an das MD Anderson Cancer Center in Texas und das Dana-Farber Cancer Institute der Harvard Medical School, wo sie ihr Wissen über die operative und konservative Therapie des Mammakarzinoms vertiefte. An der Charité Berlin widmete sie ihren klinischen und operativen Schwerpunkt in der gynäkologischen Onkologie, insbesondere die komplexe operative Therapie beim Ovarialkarzinom. Zuletzt war sie als Chefärztin der Frauenklinik der GFO-Kliniken Bonn am St. Marien-Hospital erfolgreich in leitender Position tätig. Dort erweiterte sie ihre klinische Arbeit in der roboterassistierten Onkochirurgie, einer Methode, die minimal-invasive Präzision und die Innovation vereint.
Medizin von Geburt bis ins hohe Alter: Weitblick für die Zukunft
„Mich fasziniert an der Frauenheilkunde die ganzheitliche Perspektive – von der Geburt bis ins hohe Alter“, sagt Dr. Inci-Turan. „Ich empfinde es als Privileg, Frauen in allen sensiblen Phasen ihres Lebens begleiten zu dürfen.“
Ein besonderes Forschungsinteresse gilt der Versorgung älterer und gebrechlicher Patientinnen in der operativen gynäkologischen Onkologie – ein Feld, dem sie auch ihre Habilitation an der Charité-Universitätsmedizin Berlin widmete. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt, der ihr am Herzen liegt, ist die Gebärmuttertransplantation. „Ich sehe darin eine innovative zukunftsweisende Möglichkeit für Frauen mit Uterusinfertilität – medizinisch, ethisch und gesellschaftlich ein hochkomplexes und spannendes Thema, dem ich mich mit großem Respekt nähere.“
Dr. Inci-Turan hat einen Master in Clinical Research an der Harvard T.H. Chan School of Public Health erworben. Diese internationale Perspektive auf Forschung möchte sie künftig gezielt in die Weiterentwicklung der patientenorientierten Versorgung einbringen.
Geburtshilfe als Herzenssache
Die Geburtshilfe liegt ihr besonders am Herzen. „Das ist ein ganz besonderer Teil meines Berufs, den ich nicht missen möchte – sowohl an der Charité mit 5.000 Geburten im Jahr als auch zuletzt in Bonn mit rund 2.500.“ Die Arbeit in einem großen Perinatalzentrum wie in Dortmund sei daher nicht nur eine fachliche Herausforderung, sondern auch eine persönliche Herzensangelegenheit.
„Mein Ziel ist es, moderne Spitzenmedizin mit Empathie und Teamgeist zu verbinden – für eine Frauenklinik, in der operative Exzellenz, innovative onkologische Versorgung und menschliche Zuwendung Hand in Hand gehen“, betont sie.
Das Frauenkliniken wie die in Dortmund nicht nur medizinisch, sondern auch gesundheitspolitisch eine zentrale Rolle einnehmen, ist Dr. Inci-Turan bewusst: „Gynäkologie und Geburtshilfe sind mehr als nur medizinische Fächer – sie sind gesellschaftliche Aufträge. Ich möchte diese mit größtmöglicher Sorgfalt, Fachkompetenz und Wärme erfüllen.“