Unter dem Titel „Diagnose Hirntumor – moderne Behandlungskonzepte“ stellte Prof. Müller typische Symptome, moderne Diagnostik sowie aktuelle Therapieverfahren vor. Besonders betonte er den Vorteil einer interdisziplinären Behandlung in einem zertifizierten Neuroonkologischen Zentrum wie dem am Westfälischen Krebszentrum des Klinikums.
Dort wird die Therapie individuell auf Tumortyp, Lage und persönliche Voraussetzungen der Patientinnen und Patienten abgestimmt. „Die Operation ist der entscheidende Pfeiler“, erklärte Prof. Müller. „Eine Reduzierung des Tumors verbessert das zu erwartende Ergebnis deutlich.“ Dabei sei das oberste Ziel stets, so wenig Schaden wie möglich im empfindlichen Hirngewebe zu verursachen. Unterstützung leisten dabei hochmoderne medizinische Geräte, die selbst feinste Strukturen sichtbar machen und eine präzise Navigation im Gehirn ermöglichen.
Neue Wege in der Therapie
Neben den klassischen Verfahren wie Bestrahlung, Chemotherapie und Medikamentengabe stellte der Experte auch neue Entwicklungen vor – darunter die noch relativ junge Magnetwechselfeldtherapie, bei der die Zellteilung von Tumorzellen gezielt gestört wird. Die Forschung mache große Fortschritte, sodass selbst bei aggressiven Tumorarten zunehmend Verfahren zur Verfügung stehen, die zumindest eine Eindämmung ermöglichen.
Fragen aus dem Publikum: Ursachen, Symptome, Risikofaktoren
Im Anschluss an den Vortrag nutzten die Teilnehmenden die Gelegenheit, Fragen zu stellen – etwa zur Entstehung von Hirntumoren oder zu möglichen Risikofaktoren. Anders als bei vielen anderen Krebsarten spielen bei Hirntumoren klassische Vorbelastungen kaum eine Rolle. Meist entstehen sie sporadisch durch kleine Fehler im Reparaturmechanismus der Zellen.
Auch die Symptomatik wurde thematisiert: Da das Gehirn selbst keine Schmerzrezeptoren besitzt, bleiben Tumore oft lange unbemerkt. Mögliche Hinweise können anhaltende Kopfschmerzen, Funktionsstörungen, Krampfanfälle, Bewusstseinseintrübungen oder Veränderungen der Persönlichkeit sein. Wichtig sei laut Prof. Müller: Auch wenn Kopfschmerzen ohne weitere Ausfallerscheinungen länger als drei Monate anhalten, sollte in jedem Fall eine weiterführende Diagnostik, etwa durch ein MRT, erfolgen.
Wer den mediTALK verpasst hat, kann den Vortrag auf den YouTube und Spotify-Kanälen des Klinikums Dortmund nachträglich verfolgen.