mediTALK zu Inkontinenz: Darüber reden, statt darunter leiden

Dr. Niklas Kreutzer, Dalil Ali und Dr. Julia Rötger (v.l.) haben bei der September-Ausgabe des mediTALKs über das Thema Inkontinenz informiert.

Das Klinikum Dortmund hat sich beim mediTalk dem schambehafteten Thema Inkontinenz gewidmet und deutlich gemacht: Inkontinenz ist kein Tabuthema und Betroffenen kann geholfen werden.

Mit den Worten „darüber reden, statt darunter leiden“, brachte Dalil Ali, Facharzt der Chirurgie, die Intention des aktuellen mediTALKs des Klinikums Dortmund auf den Punkt. Denn am Mittwoch (10.9.) war das Motto in der Magistrale des Krankenhauses „Inkontinenz – KEIN Tabuthema“. Oftmals sei das Thema aber noch mit Scham behaftet, sagte Ali. Sätze wie „Ich traue mich kaum noch aus dem Haus“, habe er schon häufig gehört.

Inkontinenz ist weit verbreitet, der Leidensdruck bei den Betroffenen hoch. Rund 10 Millionen Menschen in Deutschland leiden schätzungsweise unter Inkontinenz, also der unfreiwilligen Abgabe von Urin oder Stuhl.

Vielfältige Gründe für Inkontinenz

Wie Dr. Julia Rötger, leitende Oberärztin in der Frauenklinik, den rund 120 Besucherinnen und Besuchern vorstellte, betrifft Inkontinenz längst nicht nur ältere Menschen. Zwar nimmt die Problematik im Alter bei Männern und Frauen zu, aber auch jüngere Menschen leiden darunter. 

Die Gründe für Inkontinenz können vielfältig sein, stellten die Expertinnen und Experten aus den Fachbereichen Frauenklinik, Urologie und Chirurgie heraus. So ist bei Frauen eine Geburt ein wesentlicher Faktor, bei Männern kann die natürliche Vergrößerung der Prostata eine Rolle spielen. Aber auch Übergewicht, körperliche Überlastung oder eine Bindegewebsschwäche können Inkontinenz begünstigen.

Mittlerweile gibt es jedoch zahlreiche Behandlungsmöglichkeiten, die den Leidensdruck der Patientinnen und Patienten reduzieren können und die am Klinikum Dortmund angeboten werden, darunter sowohl operative als auch konservative Methoden.

Die richtige Therapie finden

Dr. Niklas Kreutzer, leitender Oberarzt der Urologie, machte deutlich: „Die konservative Therapie ist das erste Mittel der Wahl.“ So gebe es Möglichkeiten wie gezieltes Beckenbodentraining durch Physiotherapie, Elektrostimulation oder eine Ernährungsumstellung. Operative Eingriffe werden am Klinikum Dortmund auch minimal-invasiv, unter Teilnarkose und mithilfe modernster Technik angeboten. Die richtige Therapieform werde in Anamnese-Gesprächen ermittelt, sagte Kreutzer.

Dass es aber zunächst einmal wichtig ist, überhaupt ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, betonten beim mediTALK alle Referenten. Nur drei von zehn Betroffenen konsultieren einen Arzt oder eine Ärztin. Bei denen, die es tun, hat es durchschnittlich neun Jahre gedauert, sich dazu durchzuringen.

Am Klinikum Dortmund gibt es niederschwellige Kontinenzsprechstunden:

Urologie (Klinikzentrum Nord):  montags von 11 bis 13 Uhr.
Gynäkologie (Klinikzentrum Mitte): mittwochs von 9 bis 14 Uhr
Chirurgie (Klinikzentrum Mitte) donnerstags von 9 bis 12 Uhr
Über die Rufnummer (0231) 953 18760 werden Patientinnen/Patienten an die richtige Spezialsprechstunde vermittelt.

Wer den mediTALK verpasst hat, kann die Veranstaltung nachträglich auf YouTube oder Spotify verfolgen.

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Matthias Lackmann (verantwortlich)
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