Versorgung 24/7: Klinikum Dortmund zählt zu führenden Schlaganfallzentren

Ultraschalldemonstration der Halsgefäße

Bei einer Besucherin des Aktionstags in der Berswordt-Halle wird ein Ultraschall der Halsgefäße durchgeführt. Von links: Iris Bolduan (Oberärztin der Neurologie), Ekin Su Kavuk (Assistenzärztin der Neurologie) und Gernot Reimann (Leitender Oberarzt der Neurologie).

Im Vorfeld des bundesweiten Aktionstag gegen den Schlaganfall veranstaltete die Schlaganfallhilfe Dortmund am Mittwoch (7.5.) in Zusammenarbeit mit dem Klinikum Dortmund sowie weiteren Kliniken und Geriatrien einen Parcours in der Berswordthalle. Das Klinikum Dortmund nimmt bei der Schlaganfall-Behandlung eine besondere Rolle ein.

Beim Aktionstag konnten Besucherinnen und Besucher mit Ultraschalldemonstration der Halsgefäße, EKG und verschiedenen Messungen ihr Risiko für einen Schlaganfall bestimmen lassen und erfahren, wie sie das Risiko reduzieren können. Bei der Akutbehandlung eines Schlaganfalls spielt die Thrombektomie eine entscheidende Rolle. Denn mit dieser Behandlungsmethode bleiben vielen Betroffenen schwere Folgen erspart.

Durchbruch bei der Schlaganfallbehandlung durch Kathetereingriff und Stent-Retriever

Bei einer Thrombektomie wird ein Blutgerinnsel (Thrombus) auf schonende Art und Weise mit Hilfe eines Katheters entfernt, um die Durchblutung wiederherzustellen. Mit der Einführung sogenannter Stent-Retriever begann 2008 der Durchbruch dieser Akuttherapie. Beim Schlaganfall, der laut Angaben der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) zu rund 80 Prozent durch ein Blutgerinnsel imGehirn verursacht wird, gilt die Einführung des Kathetereingriffs als Meilenstein, der gerade bei schweren Schlaganfällen mit Verschlüssen der großen Hirnarterien der alleinigen medikamentösen Behandlung deutlich überlegen ist.

Stent-Retriever sind maschendrahtähnliche Miniröhrchen, die das Blutgerinnsel umschließen und dann aus dem Gefäß gezogen werden. Mehrere Studien zeigten bereits vor zehn Jahren deutliche Vorteile gegenüber der akuten starken Blutverdünnung (Lyse), mit der Gerinnsel medikamentös aufgelöst werden: schnellere und vollständigere Wiederherstellung des Blutflusses, größeres Zeitfenster für die Behandlung und ein meist besserer klinischer Verlauf.

Mittels Angiografie, die den Blutfluss im Gehirn zeigt, wird der Gefäßverschluss aufgespürt und dann über die Leiste mit einem Katheter entfernt. Geschieht dies erfolgreich und schnell genug, haben Patientinnen und Patienten gute Chancen, den Schlaganfall ohne größere Folgeschäden wie Lähmungen, Koordinationsstörungen, Gangstörungen oder Sprachstörungen zu überstehen.

15 Jahre Spitzenmedizin bei Schlaganfallbehandlungen - 24/7 jederzeit einsatzbereit

Das Klinikum Dortmund gehörte im Frühjahr 2011 mit dem Neurologen Gernot Reimann und dem Neuroradiologen Alexander Ranft als Pioniere auf dem Gebiet zu den ersten Kliniken, die das neue Verfahren in NRW nutzten. Heute ist der Dortmunder Maximalversorger mit mehr als 300 Thrombektomien pro Jahr eines der größten Schlaganfallzentren in Deutschland. Patienten aus der gesamten Region, die eine Thrombektomie benötigen, werden rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche umgehend an modernsten Geräten versorgt.

Die oft gefährlichen Gefäßverschlüsse richten sich nicht nach Tages- und Öffnungszeiten. Daher hält das Klinikum Dortmund mit großem personellen Aufwand alle nötigen Fachleute 24/7 bereit. Dazu gehören interventionelle Neuroradiologinnen und -radiologen mit technischer Assistenz sowie Expertinnen und Experten der Neurologie, Neurochirurgie und Anästhesie. „Die Behandlung von Patienten mit akuten Schlaganfällen ist echtes Teamwork: Von dem Rettungstransport über die Notfalldiagnostik bis hin zur Therapie braucht es Experten aus verschiedenen Fachgebieten, die schnell und abgestimmt handeln müssen, um dem Patienten unverzüglich zu helfen“, so Prof. Rohde, Direktor der Klinik für Radiologie und Neuroradiologie am Klinikum Dortmund. „Das geht nur mit einer eingespielten, engagierten Mannschaft, die die Abläufe immer wieder überprüft und verbessert. Ich bin sehr stolz auf unser interdisziplinäres Team, das jeden Tag Außergewöhnliches zum Wohle unserer Patienten leistet.“   

Im kommenden Jahr feiert die Thrombektomie am Klinikum Dortmund 15 Jahre nach der Einführung ein kleines Jubiläum. Seit 2018 ist die Klinik als koordinierendes Zentrum des Neurovaskulären Netzwerks (NVN) Ruhr-Ost zertifiziert, was die hohe medizinische Qualität dokumentiert. Im gesamten Ruhrgebiet gibt es nur vier solcher Zentren.

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Matthias Lackmann (verantwortlich)
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