Statt Chemo: Neue Therapiemöglichkeit bei Brustkrebs steigert deutlich die Lebensqualität

Weniger Krankenhausaufenthalte und deutlich weniger Nebenwirkungen: Ein neues Medikament gegen metastierten Brustkrebs verändert derzeit die Krebstherapie. Die Oberärztinnen des <link>Westfälischen Brustzentrums Dortmund, Claudia Biehl und Jenci Palatty, befürworten den Einsatz der neuen Methode, um Krebspatienten einen angenehmeren Alltag zu ermöglichen.

Checkpoint CDK 4/6 heißt die Medikamentengruppe, die seit 2017 in Deutschland zugelassen und noch im gleichen Jahr am Klinikum Dortmund eingeführt wurde. Die Vorteile dieser neuen Medikamenten-Art: Sie hat den gleichen Effekt wie eine Chemotherapie, jedoch weitaus weniger negative Begleiterscheinungen. „Die Toxizität ist vielfach geringer“, sagt Claudia Biehl, Oberärztin des <link>Westfälischen Brustzentrums am Klinikum Dortmund. „Es kann zwar auch hier zu Nebenwirkungen wie Übelkeit kommen, aber in deutlich abgeschwächter Form.“ Zudem verringern sich die Krankenhausaufenthalte für die Betroffenen: Unter einer Chemo-Therapie müssen Patienten alle drei Wochen, teils sogar wöchentlich ins Krankenhaus. Die Einnahme des neuen Medikaments hingegen erfolgt ganz stressfrei Zuhause.

 

„Bei früher Therapie gewinnen wir bis zu 35 Monate Lebenszeit“

Die Tabletten sorgen dafür, dass sich Tumorherde nicht weiter ausbreiten und die Funktionen des betroffenen Organs erhalten bleiben. Teilweise entwickeln sich Tumore sogar zurück. Eingenommen werden CDK 4/6-Medikamente ähnlich wie „die Pille“ über einen Zyklus von 21 Tagen und anschließenden sieben Tagen Pause. „Wenn wir Glück haben und die Krankenkasse das als Dauertherapie finanziert, kann das Medikament sogar über Jahre eingenommen werden“, sagt Jenci Palatty, ebenfalls Oberärztin am <link>Westfälischen Brustzentrum. „Und es zahlt sich aus: Patienten gewinnen bis zu 30 Monaten an Lebenszeit dazu – wenn wir früh mit der Therapie beginnen sogar bis zu 35 Monate.“

 

Therapie ist nicht für jede Form des Brustkrebses geeignet

Bestimmte Eckdaten muss der Tumor allerdings aufweisen, damit CDK 4/6 eingesetzt werden kann: Die Therapie kommt nur Infrage für Brustkrebs-Patienten, bei denen sich bereits Metastasen gebildet haben und wenn der Tumor sensibel auf Hormone reagiert. „Es ist möglich, dass in wenigen Jahren auch die nicht-metastierten Patienten von dem Medikament profitieren können“, so Biehl. „Das befindet sich allerdings noch in der Testphase.“ Anwendbar ist die Therapie in jeder Altersgruppe.

 

Tumorkonferenz sorgt für die optimale Therapie

Krebsbehandlungen werden für jeden Patienten am Klinikum Dortmund individuell maßgeschneidert. Dafür sorgen unter anderem wöchentliche interdisziplinäre Tumorkonferenzen, während derer die aktuellen Fälle von Experten unterschiedlicher Fachdisziplinen besprochen werden. Auf diese Weise wird ein Höchstmaß an Sicherheit erreicht und die richtige Therapie für jede Tumorerkrankung eingesetzt.

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Matthias Lackmann (verantwortlich)
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