Laparoskopische Blinddarmentfernung
Symptome
Die häufigste Indikation zur Blinddarmentfernung stellt die akute Entzündung dar. Bei der akuten Blinddarmentzündung finden sich zunächst Schmerzen im Ober- und Mittelbauch, welche sich im Verlauf dann in den rechten Unterbauch verlagern. Neben diesen klinischen Symptomen findet sich oftmals laborchemisch eine Erhöhung der Entzündungszellen im Blut sowie ggf. im Ultraschall eine Wandverdickung des Blinddarmes. In unserer Klinik führen wir bei Verdacht auf eine akute Blinddarmentzündung zunächst eine diagnostische Laparoskopie in Narkose und dann ggf. simultan die Blinddarmentfernung durch.
Operation
Hierzu wird eine Arbeitshülse unterhalb des Nabels platziert. Es kann nun von hier aus die gesamte Bauchhöhle inspiziert werden. Sollte eine andere Ursache für die Beschwerden verantwortlich sein, wie zum Beispiel eine akute Eierstockentzündung, so kann jederzeit der Oberarzt bzw. die Oberärztin der entsprechenden Klinik hinzugezogen werden. Falls der Blinddarm entzündet ist, werden zwei weitere Arbeitshülsen im rechten und linken Unterbauch außerhalb des Sichtbereiches platziert. Der Blinddarm kann nun freipräpariert werden und er wird standardmäßig mit einem Klammernahtgerät abgesetzt. Danach wird er in einen Bergebeutel verbracht und aus der Bauchhöhle entfernt. Das Operationsgebiet wird danach endoskopisch gespült und in seltenen Fällen mit einer Drainage versorgt.
Nach der Operation
Nach der Operation wird rasch mit dem Kostaufbau begonnen, sodass der Patient bzw. die Patientin in der Regel nach ein bis drei Tagen das Krankenhaus wieder verlassen kann. In seltenen Fällen wird in Abhängigkeit des Lokalbefundes für einige Tage eine Antibiotikatherapie fortgeführt.
In den allermeisten Fällen ist die akute Blinddarmentzündung so behandelbar. In einigen wenigen Fällen muss der Eingriff jedoch konvertiert und der Blinddarm, ggf. auch weitere Darmabschnitte, über einen Unterbauch-Mittelschnitt entfernt werden.
Anwendung
Die Vorteile des laparoskopischen Vorgehens liegen in der kompletten Beurteilbarkeit der Bauchhöhle, etwaige weitere krankhafte Befunde können so umgehend diagnostiziert und gleich fachgerecht behandelt werden.
Als Kontraindikationen für das laparoskopische Vorgehen sind ausgeprägte abdominelle Voroperationen zu nennen sowie eine deutliche Einschränkung der Herz-, Kreislauf- und der Lungenfunktion.
In den allermeisten Fällen findet jedoch dieses Verfahren Anwendung und wird in unserer Klinik mit einer Frequenz von ca. 200 Eingriffen pro Jahr seit ca. 25 Jahren durchgeführt.