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Wechsel-/Revisionsendoprothetik des Kniegelenks

Neben der abnutzungsbedingten Lockerung einer Knieprothese, welche etwa 15 Jahre nach dem Ersteinbau auftreten kann, stellt die frühzeitige Lockerung einer Knieprothese aufgrund einer Infektion mit Bakterien einen der Hauptgründe für eine Wechseloperation dar. Daneben können auch Bandinstabilitäten, Fehlstellungen der implantierten Knieprothese und periprothetische Frakturen, d.h. Frakturen des Knochens, in den die Prothese implantiert wurde, eine Wechseloperation notwendig machen.

In der Regel kann mit Hilfe von Röntgenbildern und einer genauen Untersuchung des Gelenks sowie Befragung des Patienten geprüft und festgestellt werden, ob es tatsächlich zu einer Lockerung der Knieprothese gekommen ist. Manchmal ist zur definitiven Klärung zusätzlich eine Punktion des Kniegelenkes, eine Knochenszintigrafie oder Computertomographie erforderlich. Dies wird individuell vom behandelnden Arzt in der Sprechstunde festgelegt. Nachdem alle Befunde gesammelt wurden, wird festgelegt, ob nur Teile der Knieprothese gewechselt werden müssen, ob die gesamte Prothese ausgetauscht werden muss oder, im Falle einer Infektion mit Bakterien, ein vorübergehender Ausbau der Knieprothese notwendig ist. Je nachdem wird die Operation entsprechend geplant.

Operationsablauf

Die Wechseloperation einer Knieprothese ist oft deutlich schwieriger als die Implantation der Erstprothese und sollte daher nur von einem erfahrenen Operateur durchgeführt werden. Eine Wechseloperation dauert durchschnittlich 2 bis 2½ Stunden. Der Hautschnitt erfolgt normalerweise an der Vorderseite des Knies entlang der alten Operationsnarbe. Nachdem die Kniegelenkskapsel geöffnet wurde, müssen zunächst die vorhandenen gelockerten Knieprothesenteile möglichst schonend und ohne großen Knochenverlust entfernt werden. Dazu wird die Prothese, die meistens nicht komplett locker ist, sondern in Teilbereichen noch mit dem Knochen verbunden ist, mit speziellen Instrumenten unterfahren, vollständig gelockert und dann ausgeschlagen.


Anschließend werden die Festigkeit der Knochen sowie die Stabilität der kniegelenksumgebenden Muskeln und Bändern überprüft. Entsprechend der festgestellten Gegebenheiten wird dann eine individuelle Wechselprothese ausgewählt und optimal angepasst. Dazu werden die Knochenoberflächen gesäubert und sparsam mit Schnittschablonen nachgeschnitten. Vorhandene Knochendefekte werden je nach Größe und Lage mit Knochenzement, körpereigenem oder Spenderknochen oder auch Metallkeilen aufgefüllt. Je nach Defektsituation wird am Kniegelenk eine teil- oder vollzementierte Prothese eingebracht, die eventuell, bei zerstörten Seitenbändern, auch noch einer teilweisen oder vollständigen Kopplung bedarf. Um die Stabilität der Wechselprothese noch zu verbessern, wird vor dem endgültigen Einsetzen deren Schaft häufig verlängert, indem man Stiele (die in unterschiedlichen Längen und zementiert oder zementfrei verfügbar sind) an die Prothesenteile anschraubt. Nach Einsetzen der Knieprothese wird im letzten Schritt der Operation wiederum schrittweise das Weichteilgewebe und die Haut verschlossen.

Nachbehandlung

Wie bei der Erstoperation auch, ist nach der Wechseloperation ein etwa 7 bis 14tägiger Krankenhausaufenthalt notwendig. Dieser verläuft weitgehend ähnlich, wie beim Ersteinbau einer Knieprothese. Daran schließt sich ebenfalls eine 3 bis 4 Wochen dauernde ambulante oder stationäre Rehabilitationsmaßnahme an. Eine weitgehende Schmerzfreiheit des operierten Kniegelenkes ist meist nach 6 bis 12 Wochen erreicht.

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